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Marie Langer
31. 8. 1910 Wien | Buenos Aires 22. 12. 1987



Nicaragua | Im Dienste des Volkes

Nicaragua! - Für die Linke Europas eine große politische Hoffnung, die in einer Welle der Hilfsbereitschaft ihren Ausdruck fand, z.B. in Form von Erntebrigaden. Für Marie Langer war es der Höhepunkt ihres Lebens, die Verwirklichung eines in ihrer Jugend gehegten großen Traumes. Endlich konnte sie an der Seite einer siegreichen Revolution, im Dienste des Volkes, am Aufbau einer neuen Gesellschaft mitarbeiten - nicht gegen die Institutionen, sondern mit ihnen. Nicaragua bot ihr die Möglichkeit, ihr Wissen, das sie sich als Analytikerin und politisch handelnde Frau erworben hatte, auf allen bereits besprochenen Ebenen einzusetzen.

An dieser Stelle ist eine kurze Bemerkung darüber angebracht, was Psychoanalyse betreiben in Nicaragua bedeuten kann. Unmöglich war sicherlich die Ausübung der klassischen psychoanalytischen Behandlungsmethoden, wofür die sozialen und ökonomischen Voraussetzungen fehlten. Darüber hinaus kann Psychoanalyse betreiben aber auch bedeuten, ihr wissenschaftliches und theoretisches Konzept nutzbar zu machen, um Psychoanalyse als Denkmodell und Behandlungsmethode im Land zu etablieren: Psychoanalyse ist ja einerseits eine Behandlungsmethode und andrerseits eine Forschungsmethode; sie ist eine Wissenschaft, mit allem was so dazu gehört, und sie ist eine Anthropologie, könnte auch sein eine Ideologie, je nachdem wie man die Begriffe verwendet. Und wenn man jetzt sagt, hat sie Psychoanalyse betrieben oder nicht, dann muß man sagen, ja was meint man denn damit? Wenn man sagt: Nein, sie hat keine Psychoanalyse betrieben, dann stimmt das insofern, als sie keine psychoanalytischen Behandlungen durchgeführt hat. (...) Im Sinne der klar abgrenzbaren psychoanalytischen Behandlung. Was sie aber gemacht hat, Psychoanalyse in die dortige soziale und gesundheitspolitische Situation hineinzutragen. Psychoanalyse zu unterrichten, als eine Wissenschaft von Menschen und von der Behandlung (...) und zum Verständnis des Menschen, das hat sie betrieben. (...) Sie hat Psychoanalyse nutzbar gemacht. Und das war besonders im CAPS in León zu spüren. Diese Leute arbeiteten nicht ‚schlechter’ psychoanalytisch unter Anführungszeichen als wir in der psychosomatischen Klinik in Gengenbach. (...) Deren Arbeit war nicht schlechter, die sozialen Bedingungen waren anders - natürlich. Und die Störungen der Patienten, die akut kamen, waren natürlich anders, aber die waren nicht schlechter ausgebildet und die sind heute auch soweit, daß sie selbständig arbeiten können, mit Supervisionsunterstützung. Und das hat Mimi geschaffen. (Münk 19/5/1992)

Und um diesen Aufbau des Gesundheitswesens zu bewerkstelligen, dessen Erfolge noch heute zu spüren sind, wie Erika Danneberg mir nach ihrer Rückkehr aus Nicaragua erzählte, arbeitete Marie Langer in der theoretischen und praktischen Ausbildung, im Universitätsbetrieb ebenso wie im Krankenhaus. Und auch für Frauen wurden Bedingungen geschaffen, die ihnen angemessener waren als die typisch männlichen Strukturen. Mit Hilfe analytischer Gruppentherapie gelang es ihr und den am Projekt Salud Mental arbeitenden Menschen, eine psychische Versorgung größerer Teile der Bevölkerung zu bewerkstelligen. Der Marxismus konnte als Teil der gesellschaftlichen Realität eingebracht werden, ohne ihn aber ins Zentrum rücken zu müssen. Und nicht zuletzt fand Marie Langer eine ganz persönliche Hoffnung wieder - ihre Jugend. Sie konnte das Alter überwinden und sich noch einmal auf die ihrer Meinung nach richtige Seite der Geschichte stellen.


Marie Langer war bereits 71 Jahre als sich das sandinistische Gesundheitsministerium an Sylvia Bermann wandte und sie um Hilfe im Aufbau des Gesundheitswesens im psychischen Bereich bat. Sylvia Bermann, die diese Aufgabe nicht alleine übernehmen wollte, fragte daraufhin Marie Langer, ob sie an diesem Projekt mitarbeiten wolle. Marie Langer nahm das Angebot an, und es entstand aus dieser Kooperation schließlich das equipo internacionalista de Salud Mental (in Folge als equipo bezeichnet). Die Arbeit im equipo ermöglichte Marie Langer einerseits die persönliche Betroffenheit in politische Aktivität umzusetzen und brachte ihr andrerseits auch Europa wieder näher - zumindest Deutschland und die Schweiz - indem sie sich an europäische Psychoanalytiker/innen wandte, um Spenden für die Arbeit des equipo zu sammeln. Diese europäischen Kontakte gehören mit zu den Besonderheiten dieses nicaraguanischen Versuches, auf die ich später noch genauer eingehen möchte.

1979 war davon jedoch noch nicht viel zu bemerken, denn der Bürgerkrieg war eben zu Ende gegangen, der Wiederaufbau hatte gerade erst begonnen. Die sandinistische Regierung verfolgte mit ihren Reformen drei zentrale Anliegen: Alphabetisierung, Landreform und den Aufbau eines Gesundheitswesens, das dezentral und landesweit die mentale und körperliche Versorgung der Menschen für sie kostenlos sicherstellen sollte. Während der somozistischen Diktatur konnte von einer medizinischen Versorgung nicht gesprochen werden, Tabletten, Spritzen und Infusionen besorgten sich die Menschen beim Gemischtwarenhändler, also bei einem Kaufmann, denn für einen Arzt reichte das Geld in den seltensten Fällen. Das Gesundheitswesen mußte also neu aufgebaut und die Bevölkerung an dieses Angebot auch herangeführt werden, da sie nicht gewohnt war, Spitäler für sich in Anspruch zu nehmen. Die äußerst schwierige Situation im medizinisch psychologischen Bereich schildert der österreichische Arzt Hans Lauber wie folgt: Am Anfang war ich schon ungeduldig, von meinem medizinischen Verständnis her wollte ich eine klare Diagnose der jetzigen Erkrankung haben und eine adäquate Therapie, bis ich endlich zu verstehen begann, was es für Leute bedeutet, ins Spital zu gehen, welche Mühen sie dafür in Kauf nehmen und welche Hoffnungen sie damit verknüpfen, daß nämlich alle Schmerzen, Leiden und Wehwehchen, die sie natürlich haben, nebst wirklich schweren Erkrankungen, daß alles das auf einmal geheilt wird, mit Tabletten oder einer Spritze. (...) Die Leute sind arm. Unvorstellbar arm. Zum Arzt gehen war für sie bis vor kurzem unerschwinglich. Bis zur letzten Finca in den Bergen hat es sich noch nicht überall herumgesprochen, daß es ein Spital gibt, wo die Ärzte umsonst arbeiten, und wo es auch Medizin umsonst gibt. (...) Auch eine ‚Bettenstation‘ gibt es, mit sieben Betten. Gestern nacht waren wir das fünfte Mal voll belegt. Natürlich ist es kein Stationsbetrieb wie in Mitteleuropa, Improvisation hat Vorrang, aber wir nehmen einfach alle Fälle auf, die wir nicht mit gutem Gewissen wegschicken können. (Lauber 1981:114-115)

Dieser Eifer und Enthusiasmus war es wohl auch, der das nicaraguanische Gesundheitsprogramm trotz der vorhandenen Widerstände in den Institutionen (viele Psychiater/innen aus der vorrevolutionären Zeit wurden übernommen) innerhalb weniger Jahre zu relativ großem Erfolg führte. Die vorrevolutionäre Situation im psychischen Gesundheits-un-wesen war mehr als trist. In Managua gab es 1979 nur eine einzige psychiatrische Klinik, sie heißt ‚Kilometer 5‘, nach ihrer Lage an einer der großen Ausfallsstraßen der Hauptstadt. Das war wie ein Lager, miserabel, unter Neuroleptika gesetzte Kranke, die jämmerlich um Zigaretten und Geld bettelten, indem sie die Arme beim Gitter herrausstreckten, kurz: die tropische und elende Version der Irrenanstalt. (Roëlens/Bolanos 1988:84f)

Auch nach dem Erdbeben von 1972, als einige Psychiater die Verantwortung für das Spital in eigene Hände nahmen, besserte sich die Situation nicht wesentlich. Während der Revolution ging es noch weiter bergab, einerseits schlossen sich einige Angestellte den kämpfenden Sandinist/inn/en an, andererseits verstärkte sich das Kompetenzchaos. Nach dem Sieg der Revolution im Jahr 1979 übernahmen die Sandinist/inn/en das Gesundheitswesen, und versuchten ein landesweites Netz zur medizinischen und psychischen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung Nicaraguas aufzubauen. Die Situation änderte sich aber nicht schlagartig, und Managua blieb vorerst das einzige psychiatrische Krankenhaus, wo weiterhin mit Mitteln gearbeitet wurde (z.B. Elektroschocks), die mit einer modernen, offenen Psychiatrie nichts zu tun hatten. Doch gleichzeitig setzte eine Restrukturierung bzw. ein rascher Aufbau der Organisation Salud Mental ein. Diesen Aufbau möchte ich nun kurz darstellen, um zu zeigen, wie und wo Marie Langer und das equipo tätig werden konnten. Das Gesundheitswesen war gemäß der üblichen Praxis (auch in westlichen-demokratischen Wohlfahrtsstaaten) durchaus hierarchisch organisiert, jedoch waren alle Ebenen dieser Hierarchie durchlässig. Das Projekt Salud Mental war von dem Versuch geprägt, die Hierarchien und das damit verbundene ärztliche Machtmonopol zu thematisieren und dieses schrittweise abzubauen.

Gobierno (Regierung)

Ministerio de Salud (Minsa)
(Gesundheitsministerium)

Departemento Salud Mental (Dsm)
(Abteilung für psychische Gesundheit)

Caps
(Tageskliniken zur psychosozialen Betreuung)

Diese Caps werden unterstützt von :
Universidad de León, Gesundheitsbrigaden, Hospital Psiquiatrico Nacional (Hpn)

Alle vier Organisationsträger unterhalb des DSM sind gleich wichtig, wobei die CAPS als das Herzstück der Gesundheitsversorgung anzusehen sind. Der Universität, den Gesundheitsbrigaden und dem psychiatrischen Krankenhaus in Managua kommen dabei eher unterstützende Funktionen zu. Mir erscheint es fast wie ein Wunder, daß eine derartige Struktur trotz dem bereits 1981 wieder aufgeflammten Bürgerkrieg überhaupt funktionieren konnte. Ich möchte bei meiner Beschreibung mit den psychosozialen Behandlungszentren beginnen, den CAPS, die das Rückgrat des DSM bilden und deren Zielsetzung wie folgt formuliert wurde: Zuwendung der vollen Aufmerksamkeit zu Psychiatrie- Patienten täglich und auf Zeit, um zu verhindern, daß sie sich von ihren Familien und ihrer Gemeinschaft lösen und versuchen sie in Maßnahmen der Prävention, der Behandlung, Rehabilitation und Förderung von Salud Mental einzubeziehen. (Solidaritätsbroschüre 1984)

Um diese Zielsetzung zu erfüllen, mußten die CAPS an Orten errichtet werden, die einerseits leicht zugänglich und relativ sicher vor den Bürgerkriegszuständen waren, und wo sie andererseits in einem Verbundsystem mit Gesundheitszentren, Polikliniken oder einem allgemeinen Krankenhaus standen. Die therapeutische Behandlung in den CAPS richtete sich stark nach den Bedürfnissen der Patient/inn/en, womit eine Einweisung in das psychiatrische Krankenhaus und damit die Trennung von ihrer gewohnten Umgebung verhindert werden sollte. Die Dynamik, die durch die Tageszentren enstand, beschreibt Tania Roëlens anhand des CAPS in Ciudad Sandino: Nur einige Schritte entfernt vom örtlichen Gesundheitszentrum, wo die psychologische Beratung individuell oder in Gruppen stattfindet, ist das CAPS ein Treffpunkt, ein Zentrum für Aktivitäten und Versammlungen; man kann dort essen; die handwerklichen Aktivitäten bringen auch etwas ein, weil das CAPS Verkaufsverbindungen zum städtischen Markt hat und das Geld unter den Patienten aufgeteilt wird. Die Gruppe steht in Verbindung mit den CDS (Sandinistische Verteidigungskomitees), den Lehrern, kurz: seit 3 Jahren ist kein einziger Patient aus Ciudad Sandino in die psychiatrische Klinik eingeliefert worden. (Roëlens/Bolanos 1988:85f)

Diese sehr wichtige Arbeit in den CAPS kann aber nur funktionieren, wenn in der Ausbildung der Psychiater/innen, Psycholog/inn/en und Psychoanalytiker/innen auf diese Form der psychischen Gesundheitsversorgung der Menschen Rücksicht genommen wird. Vor allem die Einstellung der Ärzt/inn/e/n zu ihren Patient/inn/en mußte grundlegend geändert werden, denn das Distanzverhältnis zwischen den Ärzt/inn/e/n und Patient/inn/en mußte in ein Teilnahmeverhältnis verwandelt werden, indem beide Parteien die Möglichkeit haben, ihre spezifischen Kenntnisse einzusetzen. Die Ärzt/inn/e/n müssen also zur Teilnahme an der sozialen Realität der Patient/inn/en verpflichtet und umgekehrt die Patient/inn/en zur stärkeren Mobilisierung ihrer Selbstheilungskräfte gebracht werden. Dieser Prozeß des gegenseitigen Lernens und Hierarchieabbaus durch Wissensausgleich sollte auf drei Ebenen stattfinden: bei den Ärzt/inn/e/n, dem Krankenhauspersonal (wozu wiederum die Ärzt/inn/e/n zählen) und den sogenannten Gesundheitsbrigaden (im Verbund mit den Massenorganisationen, z.B. den Gewerkschaften). Auf Seiten der Ärzt/inn/e/n wurde dies durch das Projekt Achse Studium-Arbeit ermöglicht, das dazu führen sollte, den Arzt zu schaffen, den das neue Nicaragua braucht. (Langer 1983:11)

Ausgehend von der medizinischen Fakultät in León sollte diese praxisorientierte Ausbildung auf alle Fakultäten Nicaraguas ausgedehnt werden. Die fünfjährige Studienzeit war in der Lehre nicht nur von Ärzt/inn/e/n getragen, sondern auch von Sozialarbeiter/innen, Psycholog/inn/en und Fürsorger/inne/n, wodurch dem Entstehen einer elitären Haltung vom Schlage: Wir Ärzt/inn/e/n wissen wie es richtig gemacht wird, vorgebeugt werden sollte: In León ist im ersten Jahrgang Studium und Arbeit auf die Arzt-Patientenbeziehung zentriert, im zweiten Jahr kümmern sich die Studenten um Schulkinder und Schulhygiene, im dritten um Ökologie, im vierten um die Betreuung chronischer Ambulatoriumspatienten und im fünften arbeiten sie auf dem Gebiet der Mutter-Kindbeziehung und Hygiene. (Langer 1983:11)

Um eine stärkere Beziehung zwischen der Realität von Ärzt/inn/e/n und Patient/inn/en herzustellen, werden die Student/inn/en einerseits psychologisch geschult, anderseits müssen sie sich an sozialen Aktionen des Landes beteiligen und am Ende des Studiums (...) einen einjährigen Dienst in einem Gebiet, das von keinem Gesundheitsdienst versorgt wird, absolvieren. (Roëlens 1988:81) Doch diese Herstellung von Realitätsbezug innerhalb der Institutionen von Salud Mental endet nicht mit der Ausbildung. Im Gegenteil! Soll eine stärkere Selbstversorgung der Bevölkerung in gesundheitspolitischer Hinsicht Erfolg haben, muß die Distanz zwischen Ärzt/inn/e/n, Krankenpfleger/inne/n und Patient/inn/en auch in der täglichen Praxis abgebaut werden. Dies sollte durch den Einsatz von Balintgruppenarbeit, Abbau von Wissensdefiziten innerhalb des Gesundheitspersonals und Aufklärung der Bevölkerung über ihre Krankheiten, Behandlungsvorgänge sowie Selbstbetreuungsmethoden bewerkstelligt werden. In den Balintgruppen (ursprünglich nur für Ärzt/inn/e/n gedacht, werden sie nun auch in anderen Berufsgruppen des sozialen Bereichs eingesetzt) wird versucht, den Ärzt/inn/e/n psychoanalytische Denk- und Arbeitsweise nahezubringen, bei gleichzeitigem Austausch ihrer Erfahrungen in der täglichen Arbeit, mit dem Ziel, ihre Beziehungen zu den Patient/inn/en und dem übrigen Krankenhauspersonal zu verbessern. Im Verbund mit dem Abbau des ärztlichen Wissensmonopols durch Weitergabe dieses Wissens an das Krankenhauspersonal und die Patient/inn/en wurde versucht, die Machthierarchie zu beseitigen und das distante Verhältnis zwischen Ärzt/inn/e/n, Personal und Patient/inn/en aufzuheben: Ich habe die Balintgruppen supervidiert, (...), um diese Ärzte dazuzubringen, (...) ein bisschen von ihrer manischen distanten Macht aufzugeben. (...) Die Ärzte, die vorher vorbeigelaufen sind an den Betten und nie gefragt haben, wenn ein Kind geweint hat, sondern gesagt haben: mit diesen Kindern kann man ja gar nicht reden. (...) Jetzt bleiben sie stehen, jetzt reden sie mit den Kindern. Die Kinder sind zum Teil in Therapie gekommen, man macht Schwesterngruppen, und die Balintgruppe hat sich sehr geändert. (...) Jetzt hat sich wirklich der Dienst weitgehend demokratisiert. Er war vorher die berühmte Pyramide. (...) Es wäre früher nie einem Kind eingefallen, zu ihm ins Zimmer zu gehen, weil das war Direktions- und Chefzimmer... - und es wäre natürlich der Sekretärin nicht eingefallen, das Kind durchzulassen. Jetzt geht ein Kind ruhig hin. Wenn es etwas will, geht es zum Chef. (Langer 18/10/1985)

Mit Balintgruppen war ein erster, wichtiger Schritt getan, doch nun folgte, um die Macht der Ärzt/inn/e/n weiter zu untergraben, die Hinwendung zu den Gesundheitsbrigadist/inn/en und zur Idee der Primärintervention. Von den Krankenschwestern wird das von ihnen erarbeitete Wissen nun vor allem an die Mütter weitergegeben, nicht nur das Verhalten im Spital betreffend und welche hygienischen Spielregeln zu beachten sind, sondern auch medizinisches Basiswissen, wie z.B. Brechdurchfall vermieden und behandelt werden kann. Neben den Müttern werden von der Gemeinde auch sogenannte Gesundheitsbrigadist/inn/en abgestellt, die von den Professionellen Arbeiten delegiert bekommen, z.B. für Impfaktionen und Desinfektionsmaßnahmen. Diese Gesundheitsbrigadist/inn/en kommen vor allem aus den Massenorganisationen der Frauen (AMNLAE), den Gewerkschaften und den Sandinistischen Verteidigungskomitees (CDS). Ziel der Arbeit aller am Aufbau des DSM Beteiligten war, die Psychiatrie aus der Anstalt herauszuführen, um sie zuerst auf die CAPS zu verlagern, wo die Gesundheitsbrigadist/inn/en, unterstützt von Gemeinden und Massenorganisationen, die Möglichkeit erhalten, ihre eigene Vorsorge- und Heilungskompetenz zurückzugewinnen. Damit können die psychisch Kranken in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben, bei gleichzeitiger medizinischer und psychischer Betreuung in den CAPS. Das psychiatrische Spital soll also ganz am Ende einer Gesundheitsversorgung stehen, für die in den CAPS nicht versorgbaren, stationär zu betreuenden Menschen. Letztlich soll mit dem Konzept der DSM, das in der eben beschriebenen Form in Lateinamerika einzigartig ist, das Volk dazu veranlaßt werden, die Verantwortung für seine Gesundheit selbst zu übernehmen.

In diesem Prozeß der Entmachtung von Ärzt/inn/e/n und der Stärkung des Selbstverantwortungsbewußtseins der Nicaraguaner/innen nahm das equipo eine zentrale, wenn auch nicht unumstrittene Stellung ein. Bevor ich darauf jedoch näher eingehe, möchte ich mich kurz mit der Frage beschäftigen, warum ein zerstörtes Land wie Nicaragua sich gerade dem Aufbau von Salud Mental derart intensiv gewidmet hat, wo doch andere Probleme wie Ernährung, Wohnen, Infrastruktur wesentlich wichtiger scheinen. Diese Frage muß im Zusammenhang mit der grundlegenden Erkenntnis der Regierung gesehen werden, wonach die Verbesserung der sozialen Lage der Bevölkerung (das war ein erklärtes Ziel der Sandinist/inn/en) nur dann erzielt werden kann, wenn gleichzeitig die Menschen, die durch den lange Zeit andauernden Krieg, durch jahrzehntelange Diktaturen stark traumatisiert waren, durch Wiederherstellung ihres Lebenswillens in eine positive, lebensbejahende psychische Verfassung gebracht werden. Marie Langer bringt diese Problematik auf den Punkt, wenn sie auf die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Salud Mental-Projekten antwortet: /i>Ob salud mental in so einer Situation und in so einem Land wichtig ist - ich würde sagen, gerade dann. Denn ihr müßt euch doch vorstellen, unter welcher enormen Spannung diese Bevölkerung lebt (...). Gerade in all diesen Situationen ist ein Gesundheitswesen, das sich vor allem um die psychologisch-sozialen Probleme kümmert, sehr wesentlich. (Solidaritätsbroschüre 1984) Nicaragua war ein Land im Krieg, der Tod ist allgegenwärtig gewesen. Noch heute sind die Bilder dieser Zeit lebendig und die Menschen bedürfen einer psychologischen Betreuung, denn das Verdrängte, entfaltet im Unbewußten seine grausame Wirkung und zerstört so auf Umwegen eine Gesellschaft, die versucht sich zu reorganisieren.


Marie Langer dachte am Beginn ihrer Arbeit, daß der Aufbau von Salud Mental in zwei, drei Jahren abgeschlossen werden und das equipo sich wieder aus Nicaragua zurückziehen könnte. Doch wie problematisch - erschwert durch den wiederaufflammenden Bürgerkrieg - die Arbeit wirklich war, mußte sie zu ihrem Leidwesen rasch erkennen. Bis heute, sechs Jahre nach ihrem Tod, dauert diese Arbeit an, obwohl unter der Regierung Violeta Chamorro kaum mehr effizient gearbeitet werden kann. Die Niederlage des revolutionären Nicaragua erleben zu müssen, und damit den möglichen Zusammenbruch ihrer sechsjährigen Aufbauarbeit, blieb Marie Langer erspart. Doch zu Beginn der Arbeit des equipo internacionalista de Salud Mental gab es noch jenen Enthusiasmus (den auch viele Österreicher/innen im Zusammenhang mit Nicaragua-Projekten entwickelten), der vieles ermöglichte, was heute undenkbar wäre. Diesen Enthusiasmus teilte auch Sylvia Bermann, jene Frau, die das equipo überhaupt erst zustande brachte, einerseits durch ihre frühen Kontakte zur sandinistischen Regierung bereits während der Revolution und anderseits wegen ihres guten Rufes als zuverlässige Linke und lateinamerikanische Psychoanalytikerin. Daß die Sandinist/inn/en nicht nur auf kubanische oder russische Psycholog/inn/en zurückgegriffen haben, ist auch eine der Besonderheiten im sandinistischen Wiederaufbau. Sie erkannten, daß Psychoanalyse nicht unbedingt eine bürgerliche Ideologie ist, sondern durchaus ein revolutionäres Potential besitzen kann. Die Entscheidung für die argentinischen Psychoanalytiker/innen Sylvia Bermann und Marie Langer dürfte zwei Gründe haben: einen eher zufälligen, da die Sandinist/inn/en einfach in der ganzen Welt um Hilfe gebeten haben, und einen zweiten durchaus politischen Grund, denn beide galten in fachlicher ebenso wie in politischer Hinsicht als einwandfrei und repräsentierten jenes lateinamerikanisch-revolutionär-fortschrittliche Potential, das die Sandinist/inn/en für sich nützen wollten, ohne dabei das Ideologische überstrapazieren zu müssen: Daß das sandinistsiche Nicaragua Leute zum Aufbau des Salud Mental bittet, wohl wissend, daß das Psychoanalytiker sind, bedeutete Mimi sehr viel. (...) Und warum? Weil Marie Langer und Sylvia Bermann in Süd- und Mitelamerika als Linke bekannt waren und als politisch vertrauenswürdig galten. (...) Nicaragua war damals überflutet von kubanischen Psychologen, und dennoch haben die Nicaraguaner die beiden Psychoanalytiker/innen Marie Langer und Sylvia Bermann aufgefordert, an ihren Gesundheitsprojekten mitzuarbeiten. (Valk 11/5/1992)

Sylvia Bermann zählte zu jener Gruppe exilierter Argentinier/inne/n, die auf Grund ihrer psychoanalytischen und politischen Arbeit nach Mexico emigrieren mußten. Bereits kurz nach ihrer Flucht baute sie Kontakte zu den Sandinist/inn/en auf und reiste nach Beendigung des Bürgerkrieges nach Nicaragua, um sich von Anfang an am Aufbau des Gesundheitswesens zu beteiligen. Konkretere Formen nahm das Projekt schließlich 1981 an. In diesem Jahr fand in Mexico eine Konferenz marxistischer Volksgesundheitsarbeiter/innen statt, wo Sylvia Bermann über ihre Erfahrungen im Salud-Mentalprojekten in Argentinien, Mexico und Nicaragua sprach. Der Dekan der medizinischen Fakultät in León, Fabio Salamanca, war ebenfalls anwesend und bat Sylvia Bermann um Hilfe für den Aufbau des nationalen Gesundheitswesens im psychologisch-psychoanalytischen Bereich. Da Sylvia Bermann in Mexico Verpflichtungen hatte, wandte sie sich an Marie Langer mit der Bitte, mit ihr gemeinsam ein Team zu organisieren, das in Nicaragua aktiv werden sollte.

Das Team bestand aus zwölf Psycholog/inn/en und Ärzt/inn/e/n, die alle psychoanalytisch ausgebildet waren. Jedoch dauerte es ein paar Monate, bis daraus eine homogene, arbeitsfähige Gruppe entstanden war. Diese Homogenität war Voraussetzung, um gemeinsame Strategien und Ziele zu entwickeln und eine gewisse Kontinuität in der Ausbildung erhalten zu können, da die einzelnen Teilnehmer/innen jeweils nur kurze Zeit in Nicaragua verbringen würden. Über die Arbeitsweise der Gruppe sagt Ignacio Maldonado folgendes: Jedes Monat sind zwei oder drei Mitglieder des Teams in Nicaragua. Zwei oder drei von uns sind immer in Managua oder León. Hier in Mexico treffen wir uns mindestens einmal pro Woche, meistens am Montag abend, um unsere Kurse vorzubereiten und zu entscheiden, was wir an Material mitnehmen und welche Forschungen wir anstellen wollen. Wir treffen uns auch in Kleingruppen zu bestimmten Themen, um spezielle Unterrichtsstunden oder Untersuchungen vorzubereiten. (Langer/Hooks/Maldonado 1988:20-21)

Die Teambesprechungen fanden meist in Marie Langers Haus in Mexico-City statt. Für sie persönlich hatte diese Aufbauarbeit des equipo in Kurzbesuchen Vorteile auf zwei Ebenen. Die Kurzvisiten ermöglichten ihr in ihrem fortgeschrittenen Alter, sie war bereits 71 Jahre, ein größtmögliches Engagement bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung ihres gewohnten Alltags in Mexico und der Betreuung ihrer dortigen Patient/inn/en. Dieses normale Leben beinhaltete auch Arbeit mit Guerilleros, die aus Guatemala über die Grenze kamen. Marie Langer nahm hier als Psychoanalytikerin einen durchaus nicht allgemein verbreiteten Standpunkt ein, denn sie war eine der wenigen, die auch mit Folter- und Kriegsopfern arbeitete, die gemeinhin als unheilbar galten. Im Falle der Guerilleros gab es ein weiteres Problem - den Faktor Zeit, da sie meist sehr bald wieder in ihr Land zurückkehren wollten: Ihre ersten Begegnungen (...) waren damals mit Guatemaltekos, die ja endlos lange schon ihren Guerillakrieg haben und da ist also eine Kontaktfrau, eine compañera, zur Marie kommen, oder zur Sylvia Bermann, und hat gesagt, sie sind illegal über die Grenze gekommen und viele Leute in sehr schlechter Verfassung und könnt’ ihr uns helfen? Und die Marie hat gesagt, wir werden schauen was wir machen können, wieviel Zeit gebt‘s uns denn, Monate, Wochen? Worauf die gesagt hat: Tage, wir wollen alle wieder zurück. (...) Na ja, dann kannst sagen, kann man nichts machen, ich bin eine Analytikerin; oder du kannst sagen: ich werd probieren, was ich machen kann, mit dem was ich weiß. (Danneberg 14/1/1992)

Neben dieser sehr stark von den realen Bedürfnissen ihrer Patient/inn/en geprägten Arbeit machte sie jedoch auch klassische Analyse. Diese Kurzbesuche hatten für Marie Langer - vielleicht auch für andere Equipomitarbeiter/innen - einen weiteren Vorteil, denn es war von Beginn an (durch die zeitliche Begrenzung) unmöglich gemacht, sich zu sehr auf den psychoanalytisch-therapeutisch-politischen Alltag an den Kliniken und Tagesheimen einzulassen und sich mit dem sandinistischen Machtapparat, der nicht nur positiv wirkte, näher auseinanderzusetzen. In dem interessanten Wechselspiel zwischen Psychoanalytikerin und Kommunistin war Marie Langer eindeutig auf der Seite der Psychoanalyse, wodurch sie sich aus der Diskussion um Vorgänge im Salud Mental-Projekt, an dem die revolutionären Eliten ebenfalls beteiligt waren, heraushalten konnte, wenn sie wollte. (Rambert/Rothschild/Valk 19/8/1992) Auf die Reaktion einiger europäischer Analytiker/innen, die dieses Ausweichmanöver einer linken Psychoanalytikerin nicht akzeptieren wollten, möchte ich später noch zu sprechen kommen, da diese Konfrontation am Ende von Marie Langers Leben für alle Beteiligten sehr schmerzhaft gewesen ist.

Von der analytischen Praxis her gesehen muß dieser Versuch von Kurzinterventionen zumindest problematisiert werden, denn die Besucher/innenposition hatte nicht nur für das equipo nachteilige Effekte (es dürfte schwer gewesen sein, den Überblick über die laufenden Entwicklungen zu halten), sondern vor allem auch für die in Nicaragua auszubildenden Ärzt/inn/e/n. Die Mitarbeiter/innen des equipo leiteten Theorieseminare, die jedoch nicht nur in Kleingruppen abgehalten wurden, sondern oft genug in Massenveranstaltungen. Die Inhalte dieser Theorieseminare richteten sich aber nicht unbedingt nach den gerade vorhandenen Bedürfnissen in der Ausbildungsarbeit, sondern oft auch nach den anwesenden Analytiker/innen und ihren Spezialgebieten. Durch die kurzen Zeitabschnitte und die große Anzahl der Auszubildenden ergab sich ein sehr distantes, oft auch schülerhaftes Verhältnis zwischen dem equipo und den Nicaraguaner/inne/n. Die Ergebnisse bestanden eher in einem Erlernen der Theorie, die aber in der Praxis nicht immer umgesetzt werden konnte. Das Verhältnis zu den Analytiker/inne/n und zur Theorie blieb distant, und auf beiden Seiten war nicht selten Unzufriedenheit zu spüren, wie Bigna Rambert erklärte, die im HPN in Managua arbeitete: Und das equipo war in der wunderbaren monatlichen Besuchersituation, eine Woche, und die haben da gelebt und wir waren die Schüler, wenn du so willst, und ich hab‘ mich durchaus auch dazu gezählt. Ich hab dann auch einige Kurse besucht, aber ich muß dir ehrlich sagen, ich fand das derart abstrus (...), ich hab‘ ja nicht die Situation in León erlebt, aber im Spital, ich fand das weltfremd. (Rambert/Rothschild/Valk 19/8/1992)

Neben dieser sehr von theoretischen Konzepten bestimmten Arbeit an der Universität in León und an der psychiatrischen Klinik in Managua hatten Marie Langer und das equipo durchaus auch mit sehr praktischen und alltäglichen Problemen zu kämpfen. Nicht nur weil jedes nur erdenkliche Material fehlte, von Büroklammern bis hin zur wissenschaftlichen Fachliteratur, mußte alles nach Nicaragua geschafft werden (die Infrastruktur und das Bildungswesen standen nach wie vor am Anfang), sondern auch weil die Resignation vor dem alltäglichen Überlebenskampf das equipo oftmals vor unlösbare Probleme stellte. Aber gerade in dieser praxisorientierten Arbeit am CAPS in León zeigte sich, daß Marie Langer nichts von ihrem Sinn für die Realität der Menschen, vor allem von Frauen, eingebüßt hatte, wenn auch die politische Realität von ihr durch eine vielleicht allzu rosarote Brille gesehen wurde. Diese Arbeit zeitigte tatsächlich nachhaltige Wirkung und zeigte auch, wie wichtig gerade in einem Land, das von Bürgerkrieg und Revolution zerstört worden war, der Aufbau eines Gesundheitswesens ist, das sich auch um den psychischen Zustand der Bevölkerung kümmert, z.B. (...) daß sie sagte, die ganzen unterernährten Kinder und die Notwendigkeit die Mütter zu gewinnen, daß sie ihre Kinder anschauen und zwar die Kleinkinder, nicht die Babys, die sind sehr nah bei den Müttern, die größeren Kinder haben die Kindergruppe und dazwischen, so zwischen zwei und vier sind sie vernachlässigt. Die Kinder kommen zu kurz an Anregung und in der Zeit entwickelt sich ja die ganze Lernfähigkeit und das Interesse an der Gestaltung der Umwelt, und eine der ersten Geschichten war, daß sie Spielzeug mitgenommen hat, glaube ich, und denen erklärt hat, wozu Spielzeug nötig ist. Also die ganze Geschichte mit anregen, um leben und die Welt gestalten zu wollen. Und das war wieder auf der ganz politischen Ebene, aber es war schon sehr gezielt an dieser Stelle, um den Lebenswillen und Gestaltungswillen eigentlich anzuregen. Sie sagte, es ist die beste Hilfe gegen die Fehlernährung, wenn nämlich die Kinder wollen, und das die Mütter nicht einfach depressiv machen, weil sie den Kindern nichts geben können, oder resignieren, oder aggressiv, sondern es gibt dann die gegenseitige Ermutigung, dranzubleiben. Also so habe ich das vage in Erinnerung, daß sie das ausgeführt hat am Anfang. (Walter 17/5/1992)

In diesem Sich-gegenseitig-Bestärken kommt auch Marie Langers bis zum Schluß vorhandener Wille zur Solidarität - und hier vor allem zur internationalen Solidarität innerhalb der kommunistischen und sozialistischen Bewegung zum Ausdruck. Dieser fast schon bedingungslose Wille hatte jedoch für manche in Nicaragua arbeitende Linke einen unangenehmen Nebeneffekt, denn er führte bei Marie Langer zu einem blinden Fleck, was die Machtverhältnisse in den Institutionen betraf. Für sie ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung - an der Seite einer siegreichen Revolution zu kämpfen. Und sie (hat) das eigentlich sehr genossen (...), sich nicht immer gegen ein System engagieren zu müssen, sondern mit einem System. Und ich erklär mir‘s auch so, daß sie tatsächlich die Situation in der Klinik von Managua, wo sie gegen ein System hätte arbeiten müssen, nicht übernommen hat. (Walter 17/5/1992) Wie unterschiedlich die Arbeit am Krankenhaus von Marie Langer und ihren zwei heftigsten Kritiker/inne/n (Bigna Rambert/Berthold Rothschild) gesehen wurde und welche Konflikte sich daraus ergaben, die bis zu Marie Langers Tod nicht geklärt werden konnten, möchte ich kurz an der sogenannten Elektroschockgeschichte zeigen.

Zuerst Marie Langers Stellungnahme: Da (HPN) hat Bigna Rambert - ein ganzes Jahr lang und B. Rothschild einige Monate lang - viel geändert und zustande gebracht, und auch wir, die wir kommen und gehen. Ich weiss, es wurde hier erwähnt - die Bigna hat ja zu Euch gesprochen, die Geschichte mit der Schocktherapie, gegen die sie sehr mutig von Anfang an in den Krieg gezogen ist. Bigna hat da sehr viel erreicht, aber es ist auch richtig, dass Flores Ortís, also der oberste Verantwortliche, eben in einer Versammlung, in der Bigna das Problem stellte, und einer von den alten Psychiatern, sagt, mit sehr viel wissenschaftlichen Begründnungen: man müsste sie weitermachen, Flores Ortíz das salomonische Urteil fällte: es gibt Gründe dafür und dagegen, wie wäre es, wenn jeder, der Schock geben will, selber sich verantwortlich macht und eben um 7 Uhr früh da ist und eben den Schock gibt! Und seither gibt es keine Schocks mehr, es hat in einem ganzen Jahr drei gegeben, früher hat es am Tag fünf gegeben. (Langer 18/10/l985)

Bigna Ramberts Darstellung: Wir haben die Elektroschocks bekämpft, wir haben einen ganz intensiven Kampf gemacht und zwar keinen ideologischen Kampf, sondern einen medizinischen Kampf und haben doch einiges erreicht. Dabei haben wir Null Unterstützung gehabt vom equipo - das war viel eher eine Zusammenarbeit zwischen Italienern, und einem liberalen, alten Gesundheitsverantwortlichen im Hintergrund. (...) Dieser Flores Ortíz war aber zu alt, der hat nix mitbekommen, hatte jedoch eine gute humanistische Idee. (...) Das war eine Basisarbeit, ein siebenmonatiger Kampf, mit einer Auseinandersetzung mit den reaktionären Psychiatern. (...) Wir hatten zustande gebracht, daß der Elektroschock abgeschafft wurde, aber nicht per Dekret von oben, sondern er wurde eigentlich nicht abgeschafft, man hat einfach gesagt, ein Elektroschock ist eine ärztliche Handlung, und es gibt Psychiater, die finden das richtig für ihr Repertoire und andere nicht, aber es ist wichtig, daß der den Elektroschock Verordnende ihn auch ausführen muß. Und in diesem Moment, als wir dieses Prinzip eingeführt hatten, ist in diesem Jahr der Elektroschock von 1400 auf 150 zurückgegangen. Weil die Reaktionären diesen nicht mehr delegieren konnten, (...) mußten sie ja dann mit den Patienten in die emotionale, gefühlsmäßige Situation kommen. Und dieser Kampf das (...) war so viel. (Rambert/Rothschild/Valk 19/8/1992)

Während bei Marie Langer der für das Salud Mental Projekt zuständige Sandinist Flores Ortíz in einer entscheidenden Versammlung des Krankenhauspersonals den Ausschlag für die Abschaffung der Elektroschocks gab, war es für Bigna Rambert eine lang vorbereitete, wohl durchdachte Aktion gewesen, die vor allem von starken Auseinandersetzungen mit den sandinistischen, oft auch noch aus der vorrevolutionären Zeit stammenden Psychologen und Ärzten geprägt war. Bei Marie Langer wird die Abschaffung zu einer machtvollen Demonstration der Autorität eines alten revolutionären Kämpfers und verdienten Sandinisten, der Mythos der revolutionären Autorität wird beschworen, der zu brechende Widerstand eben dieser sandinistischen Institution wird so verschleiert und verdrängt. Marie Langer ging der Konfrontation aus dem Weg, während Bigna Rambert sie suchte, suchen mußte, wollte sie eine Veränderung auch gegen die Bremser im HPN von Managua herbeiführen.

Daß Marie Langer endlich eine Chance sah, einen persönlichen Traum gemeinsam mit den Sandinist/inn/en in eine erfolgreiche Wirklichkeit verwandeln zu können, wird ihr auf persönlicher Ebene niemand verübeln, jedoch auf politischer Ebene bietet sie durch ihre Akzeptanz einer Revolution, die alle Widersprüche und Machthierarchien bereits beseitigt zu haben schien, hohes Konfliktpotential. Für Berthold Rothschild müßte eine linke Psychoanalyse, die sich in das Soziale einmischt, etwas von der Reinheit der Theorie abgeben, und sie muß sich mit den realen Gegebenheiten - in diesem Fall mit dem revolutionären Nicaragua - auseinandersetzen. Und diese Auseinandersetzung kann durch eine Mystifizierung der revolutionären Eliten und ihrer politischen Hoffnung nur allzu leicht verhindert werden, weil sie dazu führt, daß die Informationen nicht mehr problematisiert zu den Leuten der Basis durchdringen. Denn im entscheidenden Moment stellen sich solche Kader immer unwidersprüchlich auf die Seite der gegenwärtigen Machtträger dieser politischen Hoffnung. (Rambert/Rothschild/Valk 19/8/1992)

Berthold Rothschild Wie ist das Verhältnis der Psychoanalyse, mit dem linken Anspruch und im sozialen Kontext, wenn es unter diese Wahrheitsprobe gestellt wird, in einer ganz spezifischen, praktischen Situation? Und da würd ich sagen, da hat das equipo sehr viel gemacht, (...) Hilfe zur Selbsthilfe, den Reproduktionseffekt der eigenen Handlung, aber die Anmaßung, ja die Hybris dieses ‚Salud Mental in Nicaragua’ zu nennen und dabei auszublenden, daß Salud Mental in Nicaragua ganz andere Dinge auch noch beinhaltet hat, das ist ein falsches Verständnis der Psychoanalyse, nicht ein falsches Verhalten der Marie Langer. Das ist ein konfliktvermeidendes Modell der Psychoanalyse, und dort muß ich dagegen antreten. Daß man nur die Leute um sich schart, die dankbar das entgegennehmen, das gibt positive Feedbacks, das gibt ein Gefühl das Richtige zu tun. Aber wenn man mit dem Anspruch ‚Psychoanalyse=Solidarität’ in eine realpolitische Situation hineintritt, dann gibt es eine Verblendung der psychoanalytischen Interventionsmöglichkeiten. Das ist was ich anklage. (...) Das ist als Vermittlung, als Technologietransfer (...) absolut wichtig und gut. Die Frage ist nur das: die aplizierte Psychoanalyse, (...) wenn sie in diese konkreten Situationen hineinkommt, die muß von ihrer (...) Reinheit etwas abgeben. Und das würd ich meinen, das wurde zu wenig gemacht - ebensowenig wie die Analyse der als ‚gut’ deklarierten Macht. (...)
Bigna Rambert Für mich hat die Psychoanalyse etwas mit Konflikt-Theorie zu tun. Und daß die Konflikte nicht nur auf der theoretischen Ebene, sondern bis in den praktischen Alltag reichen. (...) Meine größten Probleme in Nicaragua als Subjekt hatte ich mit den Sandinisten, respektive mit ihrer Bürokratire, nicht mit den Amerikanern. (...) Indirekt natürlich schon. Mich hat es natürlich am meisten gestört, daß dauernd dieser Aspekt des kritischen Teils der Solidarität immer wieder ausgeblendet wurde, und da muß ich schon sagen, da hab ich eigentlich immer die Hoffnung gehabt, wenn Unterstützung, dann bekommst du sie von den Psychoanalytikern und das war nicht so. (Rambert/Rothschild/Valk 19/8/1992)

Leider konnte dieser Konflikt eben aus den obengenannten Gründen bis zum Tod von Marie Langer nie wirklich geklärt werden, einerseits weil sie sich hartnäckig dagegen wehrte, über ihren blinden Fleck zu sprechen, andererseits weil Berthold Rothschilds Kritik (Rothschild 1988:157-167) zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt öffentlich wurde, auf einem Festakt zu Ehren von Goldy und Paul Parin in Zürich 1987, zu dem auch Marie Langer eingeladen war, aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht teilnehmen konnte. Diese Tatsache war für beide beteiligten Seiten um so betrüblicher, da sie während des Konfliktes eine starke Freundschaft verband.

Trotz all diesen Problemen und Konflikten meine ich doch, daß Marie Langers Arbeit in Nicaragua eine große Bedeutung und gewisse Vorbildwirkung haben könnte, wenn ich es im Kontext mit Europa - in diesem Fall mit der Schweiz - betrachte. Denn Marie Langers Arbeit im equipo beschränkte sich nicht nur auf die Koordinierung in Mexico, auf theoretische Ausbildung des Nachwuchses in Nicaragua und das CAPS in León, sondern wies darüber hinaus eine weitere Besonderheit auf: die Finanzierung und Unterstützung durch Schweizer, deutsche und österreichische Ärzt/inn/e/n, Psychoanalytiker/innen, Therapeut/inn/en, usw. Da das equipo von Anfang an Probleme mit der Finanzierung hatte, mußten sich die Mitarbeiter/innen nach einer finanzkräftigen Geldquelle umsehen. Hier kamen Marie Langer die seit 1971 geknüpften Kontakte zu Schweizer Psychoanalytiker/inne/n zugute - allen voran Judith Valk in Zürich. Mit ihr und sehr oft auch mit Paul und Goldy Parin verbrachte sie seit Mitte der siebziger Jahre ihre Urlaube am Zürichsee. Es gab auch Kontakte zur Werkstatt für Gesellschafts- und Psychoanalyse in Salzburg, und es fanden seit dieser Zeit auch erste Vorträge über Theorie und Praxis sowie die Institutionen der Psychoanalyse statt. Marie Langer war also keine Unbekannte mehr in Mitteleuropa, als sie für das equipo zu werben begann.


Seit Beginn der achtziger Jahre bekamen ihre Vortragsreihen zunehmend einen Nicaraguaschwerpunkt, ohne daß dabei psychoanalytische Problembereiche weggefallen wären. Judith Valk übernahm in der Folge die Koordinierung der Vortragsreisen von Marie Langer in der Schweiz, Italien, Deutschland und nach Salzburg, durch die die Psychoanalytiker/innen und verwandte Berufsgruppen über Nicaragua informiert und zu Spenden animiert werden sollten. Die Verwaltung der Spendengelder, die Versendung der Rundbriefe des equipo bzw. jener Marie Langers und der Spendenaufrufe übernahm Ursula Walter in Basel. Schließlich konnte auch noch medico internacional in Frankfurt für die Unterstützung des Projektes gewonnen werden.

All dies ist noch nichts besonders Ungewöhnliches. Spannend wird dieses Projekt erst dort, wo es einen gewissen Vorbildeffekt für Dritte-Welt-Projekte zu entwickeln begann. Ausgehend von einem Bedürfnis der Sandinist/inn/en nach einer Unterstützung ihres Aufbauprogramms von Salud Mental (unter Mitarbeit von Lateinamerikaner/inne/n) wenden sich diese (Marie Langer) an Europa zur Finanzierung ihrer Ideen. Europa ist hier nicht der Motor der Entwicklung, sondern nur der Geldgeber. Und dieser Austausch bleibt auch nicht nur auf der finanziellen Ebene, sondern erhält durch die Vorträge von Marie Langer eine Fortsetzung in Theorie und Praxis der Psychoanalyse. Die Formel könnte also lauten: Geld von Europa für Informationen aus Nicaragua. Wobei diese Informationen aus Nicaragua in die alltägliche Arbeit in den Kliniken der informierten Ärzt/inn/e/n und Analytiker/innen eingeflossen sind, wie in Nicaragua das Geld in die tägliche Arbeit des equipo investiert wurde. Ursula Walter meint in einem Interview dazu: Also es ist sicher eines der Projekte, das nicht hier erfunden wurde und dort übergestülpt. Das ist ganz klar. Die Anfrage war von den Leuten in Nicaragua, die von der Arbeit Bermann-Langer gehört haben, ob sie kommen und da als Experten aufbauen helfen. Wo also wirklich der Bedarf und die Ressourcen in der Bevölkerung selber liegen. Und dann diese Verknüpfung Nicaragua/Mexico und dann diese Verknüpfung noch mit Europa ist in dem Sinn ein organisches Projekt, also, daß es wirklich auch die Ressourcen der Leute, die die Ressourcen bringen, mobilisiert. Es ist nicht zufällig, denk ich, daß Marie Langer auf ihre Herkunftsgeschichte in dem Sinn zurückgreift, ob das jetzt das bürgerliche Elternhaus ist, oder die reichen Schweizer, einfach daß sie das nicht ganz verleugnet und nur strampelt dort, sondern sagt, ja da gibt es ja noch welche, und die könnte man mit einbeziehen. Und daß wir hier nicht nur bezahlt haben mit schlechtem Gewissen, daß wir was wollten dafür, daß ist die gute Seite, wo es dann wirklich ein Austausch wird, wo die Ressourcen der einen ein bißchen anders sind als die der anderen und beide haben es nötig. (...)
Ich glaub, was von der Dritte-Welt-Entwicklung her schon klar ist, es ist trotz allem ein elitäres Projekt, überhaupt nicht von Basisbewegungen ausgehend, aber sich sehr an die Basis gerichtet hat - eben an die Kinder, an die Leute, an die Krankenschwestern, nicht nur an die ärztlichen Direktoren und so, also so gut wie möglich, würd’ ich meinen, das versucht hat zu verknüpfen. Aber es ist eines, wo schon ganz klar das Wissen auf der einen Seite lokalisiert war und die Bedürftigkeit auf der anderen, auch wenn‘s denn in einigen Beispielen, in Fallbeispielen klar war, daß sie dort vom equipo her versucht haben auch die psychischen Ressourcen immer der Leute anzusprechen. Die haben nie Rezepte gegeben, sondern immer gefragt, was war und so. Aber daß gerade das auch sehr einseitig übermittelt werden mußte, weil es in der Situation offenbar nicht mehr vorhanden war. Das Selbstbewußtsein selber die Konflikte lösen zu können.(...)
Also ich denk’, es ist etwas anders als ‚Dritte-Welt’-Projekte, wo es nicht um so innere Zerstörung geht, wo doch die Betroffenen sehr klar ihre Forderungen formulieren können, wo die sagen können: wir brauchen jetzt hier das und das. Das fällt mir auf, daß es sehr unterschiedliche Grade gibt von Bewußtsein des Mangels. Genau das Nicht-Bewußtsein des Mangels wie in der psychischen Not macht die Sache ja so gefährlich, weil da kannst du abhängig gemacht werden, wenn du selber nicht sagen kannst, was du brauchst
. (Walter 17/5/1992)

Doch trotz all der Euphorie, die das Projekt des equipo hier in Mitteleuropa, in Mexico und auch bei einigen Menschen in Nicaragua ausgelöst haben mag, scheint es in genau jene Sackgasse geraten zu sein, von der Ursula Walter spricht: in die des Bewußtseins von Mangel, das zu einem allzu permanenten Hilferuf führt, dem die europäisch-psychoanalytische Linke im Falle des Salud Mental Nicaragua nur allzu gerne gefolgt ist, um ein paar eigene, verlorene Hoffnungen in Nicaragua wiederzufinden. Das Rufen der Sandinist/inn/en und das Kommen der Europäer/innen - ohne wirklich grundlegendes theoretisches und praktisches Konzept - birgt für Bigna Rambert große Probleme: Und die Erfahrungen, die wir gemacht haben, waren immer die Gleichen, die haben gerufen und gesagt: Kommt doch! - aber wenn wir da waren, war es wie zuviel, denn es gab kaum Konzepte von ihnen über den praktischen Einsatz. Wir hatten an den Sandinisten keine guten Gegner. (...) Wir hätten uns gewünscht unter den Sandinisten Leute zu finden, die dann auch sagen: Nein, kommt nicht! - Diese unheimliche Gläubigkeit an dieses Kommen, obwohl es dann gleichzeitig zu großen Problemen kam. Ich bin überzeugt, das equipo hatte ähnliche Probleme - und man (...) hat das erst am Schluß gemeinsam diskutieren können. Was ist denn das Merkwürdiges, der Glaube an dieses Kommen per se, ohne Prioritäten z.B. indem man hätte sagen können: Wir wollen ein Psychiatriekonzept und es sollen nur diese kommen. (...) Wir haben uns oft gesagt, das Verrückte ist, man kann nicht aufhören zu gehen, wenn die immer sagen: Kommt doch! Trotzdem kamen wir in diesen sechs Jahren immer wieder an den Punkt, wo wir merkten, es stimmt schon beim Kommen nicht. Wir müßten sagen können, wir kommen nicht mehr. Aber das war schwierig, weil das wäre unbefriedigend gewesen. (Rambert/Rothschild/Valk 19/8/1992)

Letztlich ist das von den Sandinist/inn/en ins Leben gerufene Projekt Salud Mental in Nicaragua ein sehr kompliziertes Gebäude, an dessen Aufbau unzählige Gruppen und Einzelpersonen teilgenommen haben, z.B. die Basaglaner/innen aus Italien, Kubaner/innen, Schwed/inn/en usw. Das equipo war nur eine Gruppe von vielen und nicht so unumstritten, wie es Marie Langer vielleicht gerne gesehen hätte. Auch mit der Homogenität des equipo nach innen war es nicht immer gut bestellt, denn die ideologischen und organisatorischen Differenzen dürften doch groß gewesen sein. Als ein Indiz kann jener Umstand gewertet werden, daß das equipo nach Marie Langers Tod rasch an Bedeutung verlor, auch wenn es unter der Leitung von Leticia Cufré bis Ende der achtziger Jahre weitergeführt wurde - jedoch mit einer Namensänderung: Im Gedenken an Marie Langer nennt es sich nun equipo internacionalista de Salud Mental ‚Marie Langer’.

Wenn es am Ende dieses Kapitels so scheint, als habe ich mich zu wenig mit der tatsächlichen Praxis von Marie Langer im equipo beschäftigt, sondern mich mehr mit dem Gesundheitsprojekt von Salud Mental, so hat das seinen Grund darin, daß ich nicht der Meinung bin, daß die Ergebnisse ihrer Arbeit in Nicaragua von so großer Bedeutung wären. Vielmehr war es die Art und Weise wie sie agierte, ihre Vorstellungen entwickelte und die Widersprüche und Konfrontationen, die sich daraus ergaben, bewältigte, oder ihnen aus dem Weg ging, die richtungsweisend sein könnten. Durch ihre Arbeit in Nicaragua bleibt nach den vielen erlittenen Niederlagen im Spanischen Bürgerkrieg, im deutschen Faschismus, in Argentinien und letztlich auch in Nicaragua doch etwas sehr Positives von ihrem Engagement im Projekt Salud Mental zurück. Marie Langer bewies, daß es auch im hohen Alter noch möglich ist, aufzubrechen und sich zu engagieren. Das Alter muß also keine Falle sein, muß nicht Gefangenschaft und Resignation bedeuten. Auch wenn es Marie Langer auf Grund ihrer Voraussetzungen leichter gemacht wurde, bleibt die Tatsache, daß sie nicht aufgab und sich trotz allen Widersprüchen bis zuletzt triumphal und jung (Langer 1986:281) fühlen konnte. Nicaragua hat ihr dabei geholfen.
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eingestellt: 1.7.2020 | zuletzt aktualisiert: 1.7.2020
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