Hätte ich in den historischen Geschichtswissenschaften Diskursmacht, einen Lehrstuhl, eine Assistentenstelle oder auch nur Zugriff auf die jährlich an den Universitäten einrückenden Kohorten von Studierenden, würde ich mich nicht mehr mit der Geschichte europäischer Prägung beschäftigen, die sich nach den Epochen euroamerikaischer Vergangenheiten richtet, die mindestens so überholt sind, wie der Versuch Geschichte als objektive Wissenschaft zu postulieren.
Ich würde eine Geschichte schreiben, die sich nicht aus einer europäischen Perspektive der Welt nähert, auch wenn alles, was je in dieser Hinsicht aus meiner Tastatur strömt, eine europäische Perspetive ist, denn nichts anderes bin ich, ein Europäer. Ich würde mich also aus einer historischen Perspektive der Welt nähern und ernst nehmen, was Geschichte im Kern bedeutet, die Erforschung der Welt in ihren zeitlichen und geographischen Zusammenhängen, als Ablauf geschichtlicher Phasen, die Menschen in unterschiedlichen Gesellschaften durchleben.
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